Lieferdebakel, Qualitätsdebakel und Servicedebakel !

++ Bis zu acht Wochen Lieferverzögerung in der Hauptsaison.
++ Zwei Urlaubswochen aufgrund falscher Terminzusagen in den Sand gesetzt.
++ Auslieferung erfolgte mit 16 !!! dokumentierten Mängeln. Einige davon sogar sicherheitsrelevant!
++ Noch nicht absehbare Nachbasserungsarbeiten erforderlich. Urlaub nicht planbar.
++ Fahrzeug erstmalig beinahe drei Wochen nach Auslieferung (mit Einschränkungen) verwendbar.

Sie sind interessiert wie die Fa. KLEDO aus Graz und die Fa. KNAUS wochen-, ja fast monatelange Lieferverzögerungen in der schönsten Urlausbzeit rechtfertigen?

Sie können sich nicht vorstellen, dass ein (neues!) Wohnmobil ausgeliefert wird, das beim ÖAMTC nicht einmal ein "Pickerl" bekäme?

Dann können Sie sich hier ein Bild abseits von Hochglanzprospekten und Versprechen machen. Nämlich von der Wirklichkeit!

Übersicht:
Chronologie
Auftrag
Lieferverzögerungen
Übergabe
Qualitätsprobleme
Servicedebakel
ÖAMTC-Test
Mängelliste
Mängelbehebung
Das
(endgültige) Ende!
Resüme



Anfang der Chronologie:

Am 01.02.2008 wurde mir von der Fa. KLEDO ein Angebot für ein Wohnmobil (ein Knaus Box Star City 500) der Fa. Knaus übermittelt: Kurz der Inhalt: Kostet x Euro, Liefertermin erste Juniwoche 2008. (Bild 1)

Am 07.02.2008 (also bereits im Februar!) wurde der Fa. KLEDO von mir der Zuschlag erteilt. In zwischenzeitlichen Telefonaten hatte sich der Liefertermin bereits bis in die letzte Juniwoche verschoben. Als spätester verbindlicher Liefertermin wurde die letzte Juniwoche vereinbart. (Bild 2a)

Am 11.02.2008 (es lag ein Wochenende dazwischen) erhielt ich von der Fa. KLEDO die Auftragsbestätigung mit dem verbindlichen Liefertermin "Juni 2008". (Bild 2b)


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Lieferverzögerungen (jetzt beginnt der unschöne Teil):

Am 28.05.2008, also knapp vor dem frühest angegebenen Liefertermin, habe ich per Mail (Bild 3) angefragt, ob denn bereits ein Datum feststeht. Noch am selben Tag erhielt ich die lapidare Antwort, dass der Liefertermin in die Woche 29 (= 14.-20. Juli 2008 !) fällt. Also bis zu sechs !!! Wochen Verzögerung gegenüber dem ursprünglichen frühesten Termin.
Der von meiner Frau genommene Urlaub (eine Woche nach dem ursprünglich spätestestens zugesagten Liefertermin !) in der zweiten Juliwoche wurde damit leider vollkommen unnötig konsumiert. Urlaubsrücktritt war nicht mehr möglich.
Demzufolge habe ich noch am selben Tag der Fa. KLEDO mein Missfallen mitgeteilt und ersucht, bei der Fa. KNAUS wegen eines früheren Termines, der den ursprünglichen Zusagen näher kommt, vorstellig zu werden.

Es folgten vier Wochen ohne Antwort !!! Unfassbarer Kundenservice: Kopf in den Sand !

Am 27.06.2008 habe ich der Fa. KLEDO schriftlich, per Einschreiben, eine 14-tägige Nachfrist zur Lieferung eingeräumt.

Am 02.07.2008, also nach dem ursprünglich vereinbarten spätesten Liefertermin, habe ich ein Schreiben an die Fa. KNAUS gerichtet, und ersucht mir den Grund für die Verzögerung bei der Auslieferung bekannt zu geben. (Bild 4)

Am 03.07.2008 erhielt ich ein Schreiben (datiert mit 01.07.2008, Poststempel vom 02.07.2008) der Fa. KLEDO, dass sie "außerordentlich bedauern", dass der vereinbarte Liefertermin nicht eingehalten werden konnte. Eine "nochmalige Urgenz und Nachfrage bei der Fa. Knaus" habe aber ergeben, dass Sie "nunmehr die Woche 29 als verbindlichen Liefertermin vom Werk erhalten" haben.

Am 07.07.2008 erhielt ich von der Fa. KNAUS die wenig befriedigende Antwort, dass sich die Fa. KLEDO bei mir melden wird. Auf jeden Fall aber KEINE Antwort auf meine Frage nach dem Grund der Verzögerung (Bild 5). Nicht wirklich überraschend, weil ja die Fa. KLEDO bereits im Schreiben, das ich vier Tage zuvor erhielt (siehe vorheriger Absatz), den Grund der Verzögerung der Fa. KNAUS zuschob.

Am 14.07.2008 habe ich der Fa. KLEDO schriftlich, per Einschreiben, neuerlich eine 14-tägige Nachfrist zur Lieferung eingeräumt. KEINE Antwort.

 

Raten sie mal was nun in der Woche 29 passiert ist? Genau:

GAR NICHTS !!!  Auch dieser Liefertermin entpuppte sich als falsche Versprechung.

 

Am 18.07.2008, dem letzten Arbeitstag der oben wiederholt als Liefertermin angeführten Kalenderwoche 29, habe ich, nachdem wieder einmal so ganz und gar nichts passiert ist, ein eher unwirsches Mail an die Fa. KLEDO übermittelt und den Vertragsrücktritt meinerseits wegen Nichterfüllung durch die Fa. KLEDO angekündigt.

Besonders ärgerlich: Meine Frau hat aufgrund des wiederholt zugesagten ersatzweisen Liefertermines (Wo 29), neuerlich eine der kargen Urlausbswochen, diesmal für die Wo 30 genommen. WIEDER eine Woche Urlaub UMSONST 'verbraten' !!!

Telefonische Antwort eines Mitarbeiters noch am selben Tag: Er hat soeben (?!?!) den Transport nach Graz organisiert (obwohl im Schreiben vom 01./02.07.2008 vom einem Liefertermin vom Werk die Rede ist???). Das Fahrzeug kann dann am 22.07.2008 typisiert (Einzelgenehmigung) und am 23.07.2008 übergeben werden.
Die ganz genauen Termine wird mir aber noch am 21.07.2008 mitgeteilt werden. Was natürlich wieder nicht geschehen ist !!!

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Übergabe:

Am 23.07.2008 wurde ich verständigt, dass die Typisierung erfolgreich abgeschlossen sei, und dass ich den Wagen bereits am nächsten Tag abholen könne. Mit einem kleinen Haken: Der Hubtisch (=Bettunterlage!) fehlt. Dieser "sollte" von der Fa. Knaus aber bereits am 25.07.2008 nachgeliefert werden. Ich kann also das Fahrzeug ohne Tisch am 24.07.2008 oder (vielleicht) am 25.07.2008 mit Tisch übernehmen. Nun, das Wort "sollte" unmittelbar neben "Knaus" hat mich dann doch dazu bewogen vorerst das zu nehmen was da ist.

Am 24.07.2008 erfolgte dann tatsächlich die Auslieferung. Haken: Und an dieser Stelle kommt ein Unikum: Eine gute Nachricht. Mir wurde nämlich ein Überstellungskennzeichen geborgt, was natürlich die ganze Angelegenheit mit Abnahme, Bezahlung, Überstellung und Anmeldung doch sehr vereinfachte.

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Qualität? Meiner Meinung nach ein Qualitätsdebakel erster Güte!

Vorweg: Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet der KFZ Technik bzw. Wohnmobilbau. ABER: Was da als "deutsche Qualitätsarbeit" angepriesen wurde ist ein Hohn. Beispiel Bodendurchführung der Abwasserleitung: Weder entgratet noch mit Rostschutz versehen. Dafür nur mangelhaft abgedichtet, sodass Wasser in den mit Schaumstoff gefüllten (=Schwammwirkung!) Zwischenraum von Bodenblech und Holz-Bodenplatte eindringen kann. Ein vorprogrammiertes worst-case Szenario.

Durch eine Endkontrolle, die diesen Namen auch verdient, dürfte dieser Wagen jedenfalls glatt durchgeschlüpft sein. Nicht anders lassen sich folgende für mich erkennbare Mängel erklären:

1) Wie gesagt: Zuerstes sticht mal der fehlende Hubtisch (=Bettunterlage!) ins Auge. (Das Lenkrad war aber schon im Wagen !) Zu diesem Punkt muss aber nochmals angemerkt werden, dass dieser Mangel (allerdings als einziger) vor Übergabe/Auslieferung bekannt gegeben wurde. Ich hab halt nach Wochen der Lieferverzögerung genommen was zu bekommen war. Zudem wurde mir zugesagt, dass der Tisch bereits am nächsten Tag zugeschickt wird.

 

2) Ein Blick auf die Lackierung offenbart in der GFK Haube zwei Risse, die offenbar durch von innen drückende Gegenstände (Schrauben?) verursacht wurden. Im Bild erkennbar, unterhalb die zwar dichte, aber nicht unbedingt meisterliche Fugenabdichtung zwischen Außenblech und der "aufgesetzten" GFK Haube. (ÖAMTC dazu ganz nüchtern: "Optisch mangelhaft")

 

3) Ein Blick unter den Wagen offenbart bereits den ersten gravierenden Mangel. Die Holz-Bodenplatte der Gaszelle liegt im Bereich der Belüftung blank !!! Unmittelbar hinter dem linken hinteren Reifen. Das erste Spritzwasser der ersten Lacke und das Holz beginnt sich mit Wasser voll zu saugen. Der Anfang vom Ende eines Campers. Vom ersten Tag an vorprogrammiert !!!

 

4) Damit nicht genug! Die Entlüftungsöffnung für den Kühlschrankkompressor in der blechernen Bodenplatte des Ducato's dürfte einen Hauch (rund 10 cm) zu groß ausgefallen sein. Wiederum liegt das Holz der Bodenplatte "blank". !!!

 

5) Das lässt sich aber noch toppen: Die Schutzhülle des Handbremsseils weist eine Beschädigung auf, die bis zum Stahlmantel reicht. Ein "Fressen" für jeden TÜV/Pickerl Gutachter: Wasser dringt ein, Bremskabel rostet, Bremskabel reißt irgend wann mal. Üblicherweise dann, wenn man es gerade braucht.

 

6) Insgesamt erweist sich die Bodenplatte als wahrer Quell von Problemstellen. Genau gesagt ist mir bei kurzer Durchsicht keine einzige gänzlich korrekte Durchführung durch die Bodenplatte aufgefallen. Wie die folgenden (längst nicht alle !) Bildbeispiele zeigen, sind einige Schrauben direkt durch die Bodenplatte des Ducato geschraubt. Ohne Abdichtung.

Oder eine der Abwasserdurchführungen: Das Loch ist nicht rundum abgedichtet. Zentimeterweise schaut einem das blanke Blech der Bodenplatte (natürlich ohne Rostschutzgrundierung !) entgegen.

 

7) Hinterer Stauraum (über dem Bett): Dreimal auf und zu und schon klemmt es. Die "verklebte" Unterlags-/Distanzplatte geht ab.

 

8) Als wahrer "Fundus" für Qualitäts- und möglicherweise auch Sicherheitsprobleme erweist sich der Stauraum über der Fahrerkabine. Hier mal ein Blick darauf: Mein erster Gedanke: "Erschütternd. Das soll deutsche Qualitätsarbeit sein?"

Bei genauerer Betrachtung fallen einem folgende Probleme ins Auge:

8A): Herumhängend Kabel. Zum Teil von oben

8B): Fehlende Isolierung an der nur wenige Millimeter "dicken" Kunststoff Außenhaut.

8C): Blank liegende Kabelschuhe !

8D): "Saumäßige" Kabelführung in die Verteilerdose, eine !!! blank !!! liegende Platine des Kontrollcenters. Man möge sich nur vorstellen, ein leitender Gegenstand (und das können bereits Stücke aus Stoff sein!) reibt während der Fahrt. Ein Kurzschluss ist über kurz oder lang vorprogrammiert.

 

9) Warum wohl haben nur zwei von drei Kabel von der Fahrzeugbatterie weg zur Bordversorgung einen Schrumpfschlauch spendiert bekommen?

 

10) Wieder der Quell des Übels: Der Stauraum über der Fahrerkabine. Bei uns in Österreich würde man das folgende Bild so beschreiben: "Sitzt, passt und hat Luft." In diesem Fall vor allem Luft. Nicht auszudenken, wenn in den fast schon zentimeterbreiten Spalt Gegenstände reinfallen. Die bekommt man im besten Fall nie wieder raus, im schlechtesten Fall nerven dann auch noch Klappergeräusche die nächsten Jahre. Mit etwas Zynismus könnte man meinen, dass vielleicht deshalb die Bodenplatte so löchrig ausgeführt wurde.

 

Soweit die Liste der Mängel, die bereits nach den ersten Tagen ersichtlich wurden.

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Selbstverständlich kommt ein Servicedebakel hintnach!

All die oben angeführten Mängel sind überhaupt kein Grund zur Peinlichkeit. Vielmehr muss darum gestritten werden, wer die Kosten für den Rücktransport nach Graz, immerhin so um die 150 km, die man mit zwei Personen und zwei PKW zuzurücklegen muss (man will ja wieder zurückkommen), übernimmt.

Dass ein unfertiges Wohnobil mit gravierendsten Mängeln, ich würde meinen grob fahrlässig ausgeliefert wurde, um die letzte Nachfrist zu retten, ist doch sehr naheliegend. Die Fa. KLEDO ist also entweder unfähig selbst die gröbsten Mängel (bis auf einen einzigen) vor der Übergabe an den Kunden zu entdecken, oder sie will es gar nicht.

Aber wozu lange streiten, ab zum ÖAMTC zwecks Kaufüberprüfung, um die Mängel "halbamtlich" zu machen. Kaum war der ÖAMTC Termin vereinbart, bekam ich ein Mail, dass die Fa. Knaus nun doch die Kosten und Sicherheiten für den Rücktransport übernimmt.

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ÖAMTC Test - es kommt noch dicker !

01.08.2008: Anfangs war das Unverständnis ein "nagelneues" Auto überprüfen zu wollen groß. Das legte sich jedoch blitzartig, als der Reihe nach die Mängel abgearbeitet wurden. Doch damit nicht genug. Zusätzliche Mängel stachen dem geschulte Auge des ÖAMTC Technikers ins Auge.

1) Die Handbremse: Gerade noch nicht als schwerer Mangel wurde die unterschiedliche Bremswirkung der beiden Seiten qualifiziert. Ein Hauch mehr Unterschied und es wäre ein schwerer Mangel gewesen.

2) Der Abwassertank: Die Krausbirnen stiegen dem ÖAMTC Techniker ob des losen Tanks auf. SCHWERER MANGEL ! Der Tank muss sicher und stabil unter dem Fahrzeug montiert sein.

3) Die Abwasserleitung: Da der ÖAMTC keine Abwasserleitungen überprüft, wurde ich lediglich auf folgendes Problem hingewiesen: Die Abwasserleitung geht von der Küche gerade durch die Bodenplatte und nach einem 90° Knie STEIGEND !!! über ein weiteres Knie in den Abwassertank. Das ist schlicht eine Katastrophe, weil sich im allerbesten Fall mit der Zeit nur Schwebstoffe in der "Steigleitung" ansammeln und das Abwasserrohr zusetzen. Im schlechtesten Fall friert das Wasser darin ein, noch bevor es in den Tank fließen kann. Dass hier mit Absicht eine "Syphonwirkung" konstruiert wurde, ist eher unwahrscheinlich, da die Abwasserleitung der Dusche zumindest eben ausgeführt wurde. Was immer sich die "genialen" Konstukteure also einfielen ließen: Eine der beiden Abwasserleitungen ist falsch ausgeführt.

4) Die Bordelektrik: Blanke Kabel, wie bereits von mir urgiert und oben beschrieben, sind auf jeden Fall ein SCHWERER MANGEL und gehört umgehend behoben.

5) Karosseriedichtungen: Fündig wurde der Techniker aber auch am Auto selbst. Eine der Fugendichtungen weist bereits jetzt Haarrisse auf, durch die in die Falze der Seitenbleche Wasser eindringen kann. Genau genommen durch die Kapillarwirkung eines Haarrisses geradezu eindringen "muss".

6) Silikonarbeiten: "Optisch mangelhaft" ist die Beschreibung des ÖAMTC für die Silikonfugen im Dachbereich (rundum) und auch rund um die Serviceklappe des WC. Bei letzterer wurde auch der untere defekte Verschluß vermerkt. (Anm.: Er hatte keine 500 km überstanden, dürfte aber auf einen Materialfehler zurückzuführen sein. Einer der wenigen Mängel die es halt immer wieder gibt, und mit denen man leider leben muss.)

Zusätzlich wurde noch festgestellt, dass zwischen der WC Rückseite und der Außenwand keine Silikonabdichtung vorhanden ist und (zurück zum Kapitel Bordelektrik) beispielsweise die Lampe über dem Herd nur durch die Kabel gehalten wird. Das Loch in dem die Lampe eigentlich klemmen sollte, wurde halt ein bischen zu groß ausgeführt.

Noch am selben Tag transportierte der ÖAMTC das Wohnmobil nach Graz. Mal sehen, wie lange es dauert die Mängellist abzuarbeiten.

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Die Mängelliste (Stand: 1. Aug. 2008)

ELEKTRISCHE ANLAGE
01) Fehlende Isolierung im Stauraum über der Fahrerkabine der 12V Leitung (schwerer Mangel !!!)
02) 230V Leitungen im Stauraum: Fehlende Zugentlastung der Kabel und eine unvollständige Ummantelung der Kabel außerhalb der Verteilerdose.
03) Ungeschützte Platinenrückseite der Zentralsteuereinheit.

GROSSFLÄCHIGE UNDICHTIGKEITEN (> 100 cm²) DER BODENPLATTE:
04) Im Bereich der Entlüftung für den Gasraum.
05) Im Bereich der Kühlschrankbelüftung.
06) Bei weiteren diversen (von der Fa. Knaus vorgenommenen) Durchführungen durch die Bodenplatte, insbesonders bei den Wasserabläufen und diversen Verschraubungen.

ABWASSER
07) Mehrere Zentimeter steigende !!! Abwasserleitung
08) Loser (schwingend befestigter) Abwassertank (schwerer Mangel !!!)

WEITERE MÄNGEL:
09) Beschädigtes Handbremsseil
10) Fast um 50 Prozent abweichende Wirkung der Handbremse !!!
11) Nicht montierter Hubtisch
12) Zumindest ein nicht funktionsfähiges Scharnier.
13) Fehlende/mangelhafte Isolierung im Dachbereich (vorderer und hinterer oberer Stauraum)
14) Zwei Sprünge/Löcher im GFK Dach
15) An der WC-Klappe außen ist die untere Verriegelung defekt
16) Haarrisse in der Karosseriedichtung (linke Seitenwand hinten)
17) Fehlende Zugentlastung der "Küchenlampe". Wird nur vom Kabel "gehalten", da das Montageloch zu groß ausgeführt wurde.
18) Spalt im vorderen Stauraum.

MÖGLICHE MÄNGEL:
A) WC Rückseite zur Außenwand nicht mit Silikon abgedichtet.
B) Eventuell verkehrt montierter AW Tank (in der Grafik darunter Beispiel B), da sich der tiefste Punkt in der Fahrzeugmitte befindet und dadurch nur eine niedrigere Geländekuppe unbeschadet überfahren werden kann, als wenn der Tank umgekehrt moniert wäre.

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Die Mängelbehebung (Stand: 13. Aug. 2008)

Überraschend positiv gestaltete sich die Durchsicht der behobenen Mängel, die, vor allem was das Chaos im Stauraum über der Fahrerkabine und die zahlreichen Löcher in der Bodenplatte betraf, durchaus als solide zu bezeichnen ist.

Der Reihe nach wurde die Mängelliste abgearbeitet, wobei sich herausstellte, dass bei Punkt 17 (siehe Mängelliste weiter oben) das Montageloch für die Lampe zwar, wie von mir bemängelt, zu groß ausgeführt wurde, dahinter aber doch noch eine Zugentlastung in Form einer Metallfeder montiert war.

Nicht behoben (durch Fiat) wurde Mangel Nr. 16, der Haarriss in der Lackierung auf der Karosseriedichtung. "Das kann (angeblich laut Fiat Werkstätte) halt vorkommen.". Hmm...

Ebenso konnte der Mangel Nr. 7, die steigende Abwasserleitung nicht behoben werden. Dazu müsste nämlich eine neuer Tank eingebaut werden, weil die bestehenden Durchführungen in den Tank dann ja nicht passen. Das soll, wenn überhaupt, später mal kommen. Schließlich habe man ja gar kein Werkzeug um die Abwasserrohre aus Kunststoff zu schweißen.

Kurzum: Mängel, welche die Fa. Kledo beheben konnte, wurden auch tadellos behoben. Das Fahrzeug kann nun auch erstmals verwendet werden. Zumindest außerhalb der Frostperiode, die halt Mitte August in den Bergen schon bedenklich nahe rückt.

Offen bleibt aber nach wie vor, die mangelhafte Abwasserverrohrung, die Haarrisse in der Lackierung des Fiat und die vom ÖAMTC als "optisch mangelhaft" bezeichnete Silikonverfugung im Dachbereich und bei der WC-Serviceklappe.
Und neu aufgetaucht: Ein von der EU seit Mitte des Jahres 2006 zwingend vorgeschriebener Wechsel der Lampen muss, so nicht alleine von der Hand des Benutzers, zumindest mit dem Bordwerkzeug zu bewerkstelligen sein. Wenn das auch für Aufbauten die im Jahre 2008 ausgeliefert werden gelten sollte, müsste Knaus als Bordwerkzeug eine Kettensäge oder ähnlich "schweres" Werkzeug mitliefern. Um die hinteren Lampen zu wechseln, muss nämlich auf der einen Seite der Gasraum und auf der anderen Seite der Wassertank ausgebaut werden. Nur wie?

Siehe dazu die EU Richtlinie R 48, Seite 34, 1. Abs.

Also: Trotz solider Mängelbehebung durch die Fa. Kledo bleibt noch genügend Spielraum für weitere Probleme und Ärger. Vor allem dank fragwürdiger Konstruktion der Fa. Knaus. Bestes Beispiel dazu: Der unter Punkt B (Mängelliste oben) bezeichnete mögliche Mangel. Wie sich nun herausstellte ist der Abwassertank nämlich (nun) korrekt montiert. Aber, meiner Meinung nach, halt konstruktiver Blödsinn, weil man sich dadurch einiger, mitunter entscheidender, Zentimeter mehr Geländegängigkeit beraubt.

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Das ENDE

Das schnelle Ende, kam dann am 20.11.2008.
Im Zuge der Einwinterung wurde der Frischwassertank und der Warmwasserboiler entleert. Leider trat das Wasser nicht durch die dafür vorgesehenen Schläuche (nach unten) aus, sondern bahnte sich seinen Weg zwischen der blechernen und dichten Bodenplatte und der derüberliegenden (aus Schaumstoff und Holz) Bodenkonstruktion. Es trat schließlich (weil der Wagen zufällig so geneigt war) bei der seitlichen Schiebetüre aus.

Wie nicht anders zu erwarten gingen die Meinungen bez. des Schadenausmaßes zwischen dem Verkäufer (Fa. KLEDO) und mir vorerst gravierend auseinander. Kurz: Die Firma Kledo war der Ansicht, dass das Wasser keinen Schaden verursachte, weil das Holz der Bodenplatte nicht nass wurde. Ich war der gegenteiligen Ansicht und befürchtete zukünftigen Schimmelbefall und zusätzlichen Rostbefall des Bodenbleches, da das Wasser mit Silberionen zur Konservierung aufbereitet war.
Da sich die Angelegenheit nicht einvernehmlich klären ließ, ich das Auto nicht mehr wollte, beauftragte ich durch meine Rechtsvertretung am Bezirksgericht Neunkirchen ein Beweissicherungsverfahren zur Schadensfeststellung zu beantragen.

Nach der Schadensaufnahme im Rahmen einer (wie's so schön heißt) Tagsatzung konnte schließlich die Fa. KLEDO doch noch eine Wandlung beim Hersteller (der Fa. Knaus, die zu dieser Zeit in einem Konkursverfahren steckte) erreichen. Ich durfte (gegen Aufzahlung) den bisherigen Wagen bis zur Auslieferung des Neuen weiterhin uneingeschränkt benutzen. Auch nicht ganz wie erhofft, aber letztlich für beide Seiten ein vertretbarer Kompromiss.

 


Resüme (Stand vom 11.10.2009)

Als Nachtrag: Der Mangel mit der hinteren Beleuchtung, deren Zugänglichkeit nicht (ganz) den EU Vorschriften entspricht, stellte sich letztlich als praktisch vernachlässigbar dar, weil mit zusätzlichem Kleinwerkzeug, ein Lampenwechsel möglich ist. Der Lampenwechsel war also nicht ganz so einfach wie erhofft, letztlich aus Platzeffizienz aber so gelöst.

Das "neue" Fahrzeug wurde -nach einigen Verzögerungen- am 2. September 2009 übergeben. Die handwerkliche Ausführung, vor allem die Elektrik, war diesmal 1A. Auch das Abwasser fand, so wie ich mir das vorstellte, auf direktem Weg in den Abwassertank.

Als Fiasko erwiesen sich beim neuen Wagen hingegen die Probleme mit Dokumentation, Bereifung, der (nicht gelieferten) Zusatzausstattung, und der -erbärmlich wäre bereits eine zu wohlwollende Beschreibung- unsäglich miesen Leistung der Fiat CamperAssistence und vor allem der (damit befassten) österreichischen Fiat Werkstätten, welche die Garantie bezüglich des Basisfahrzeuges, zu übernehmen hätten. Mehr dazu hier: FIAT Servicedebakel

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